Einmal um die Welt hoppeln: Nationale und internationale Osterbräuche

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Wohnt der Osterhase auf den Osterinseln? Warum verteilt er bunt bemalte Eier? Und was hat Jesus Christus mit all dem zu tun? Für viele Menschen ist Ostern das wichtigste christliche Fest überhaupt. Für andere – vor allem für Kinder – ist es ein buntes Fest, an dem der Osterhase bunte Eier, Süßigkeiten und kleine Geschenke bringt.

Jedes Land feiert Ostern anders

Ostern wird in vielen Ländern gefeiert. Jedes Land hat dabei seine eigenen Bräuche und Traditionen. Wie diese aussehen und wie an verschiedenen Orten der Welt gefeiert wird, erklärt dieser Artikel.

Das religiöse Osterfest

Im Christentum wird zu Ostern jährlich an die Auferstehung Jesu Christi gedacht. Nach dem Neuen Testament hat er als Sohn Gottes den Tod überwunden. Ostern gilt es höchstes Fest im Kirchenjahr. Die Gottesdienste beginnen mit der Feier des letzten Abendmahls am Gründonnerstagabend, erstrecken sich über den Karfreitag, den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe des Herrn, bis zum Ostersonntag. Am Ostersonntag startet die österliche Freudenzeit, die fünfzig Tage bis einschließlich Pfingsten andauert.

Die Osterinsel

Die Osterinsel ist ein im Pazifischen Ozean liegendes Eiland und gilt als die entlegenste bewohnte Region der Welt. Seit 1888 gehört die Osterinsel zu Chile – liegt aber stolze 3600 Kilometer entfernt vom Festland zwischen Südamerika und Australien. Die Insel besteht aus drei erloschenen Vulkanen – entsprechend karg ist auch die Vegetation, die von steinigen, grasbewachsenen Flächen geprägt wird. Auf der Insel leben rund 2000 Einwohner.

Aber was hat die Insel am Ende der Welt jetzt mit Ostern zu tun? Die Antwort dürfte für den ein oder anderen ernüchternd sein: nicht viel. Die Osterinsel hat ihren Namen holländischen Seefahrern zu verdanken, die das Eiland vor über 280 Jahren am Ostersonntag „entdeckt“ haben.

Traditionen und Bräuche zum Osterfest

Zu Ostern gibt es viele Bräuche. Jedes Land feiert dabei seine eigenen Traditionen. Nicht überall auf der Welt kennt man den Osterhasen oder versteckt bunt gefärbte Eier im Osternest. An manchen Orten geht es ganz still und bedächtig zu, an anderen hingegen laut und bunt.

Deutschland

In Deutschland zelebriert man mehrere Osterbräuche. Dazu zählen natürlich das Eierfärben sowie das Suchen der Eier am Ostersonntag. Vor allem bei Kindern ist dieser Brauch sehr beliebt. Das Ostereiersuchen geht auf das 17. Jahrhundert zurück – dort wurde es zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

Die bunten Eier werden wiederum vom Osterhasen gelegt, bemalt und versteckt. Das war nicht immer so. Je nach Region wurden die Eier an Ostern vom Fuchs, dem Kuckuck oder vom Hahn gebracht. Der Osterhase kam erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ins Spiel. Im Volksglauben steht der Hase für Fruchtbarkeit, da er im Frühling seine Jungen bekommt. Aber erst die Spielzeug- und Süßigkeiten-Industrie verhalfen dem Osterhanse zum Durchbruch.

Ebenfalls bekannt ist das Osterlamm. Heute trifft man es vorwiegend in Form eines Rührteig-Kuchens an. Früher wurde an Ostern hingegen ein echtes Lamm geschlachtet. Die Tradition ist auf das jüdische Pessachfest zurückzuführen. Das Pessachfest erinnert an den Auszug aus Ägypten und somit an die Befreiung der Israeliten. Um diesem wichtigen Datum zu gedenken, wird traditionell ein Lamm geschlachtet. In der christlichen Tradition steht das Lamm als Zeichen des Lebens und der Reinheit. Es wurde zum Lamm Gottes, das den Tod überwunden hat.

Ein weiterer Osterbrauch, der gern zelebriert wird, ist das Osterfeuer. Am Abend des Karsamstags werden zu einem großen Haufen aufgetürmte Äste verbrannt. Das Osterfeuer geht aus einem heidnischen Brauch hervor. Nach dem kalten Winter sollte durch das Feuer die Sonne auf die Erde herabgezogen werden, um diese zu wärmen und so eine üppige Ernte zu gewinnen.  

Finnland

In Finnland werden zu Ostern Schläge verteilt – wenn auch nur sanfte. Um an die Palmwedel zu erinnern, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde, schlagen die Finnen Freunde und Bekannten leicht mit einer Birkenrute. Am Ostersonntag wird es dann laut: Kinder laufen mit Trommeln und Tröten durch die Straßen und beenden so die Zeit der Trauer.

Frankreich

In Frankreich werden die Ostereier erst am Ostermontag gesucht. Vom Karfreitag bis Ostermontag bleiben zudem die Kirchenglocken als Zeichen der Trauer für den gekreuzigten Jesus stumm.

Israel

In Israel feiert man das Passahfest. Dafür muss die Wohnung blitzeblank geputzt sein – es darf kein Krümel herumliegen. Als Festmahl wird Osterlamm mit bitteren Kräutern und süßen Saucen serviert.

Italien

In Italien hat das Osterfest nicht dieselbe Bedeutung wie in Deutschland. Dennoch werden auch dort einige Traditionen gefeiert. So serviert man in Italien zu Ostern Salziges. Dabei handelt es sich in der Regel um einen Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat, Torta die Pasquetta genannt. Dazu gibt es eine Art Gugelhupf.

Am Karfreitag ziehen zahlreiche Prozessionen durch die Orte. Während das Kirchenkreuz zur Erinnerung an Jesus Leidensweg durch die Straßen getragen wird, schweigen die Menschen. Die Auferstehung wird in Italien am zweiten Feiertag gefeiert. Dann treffen sich die Italiener mit Familie oder Freunden zum Ausflug oder Picknick.

Luxemburg

In Luxemburg tragen die Kinder am Karfreitag Schlehdornsträucher singend und klappernd durch die Straßen. Die Sträucher sind mit bunten Bändern und Papierblumen geschmückt. Am Abend werden die Zweige traditionell verbrannt.

Mexiko

In Mexiko wird Ostern fast zwei Wochen lang gefeiert und ähnelt mehr einem Volksfest. Die Straßen sind mit Girlanden geschmückt, überall erfüllt Musik die Luft, zu der die Menschen tanzen. Lediglich der Karfreitag wird in Ruhe und Andacht verbracht.  Vormittags wird die Kreuzigungsszene nachgestellt und nachmittags folgen die Prozessionen, die durch Dörfer und Städte ziehen.

Österreich

In Österreich kommt am Gründonnerstag vor allem Grünes auf den Tisch. Beliebt ist hierbei Spinat. Zudem gelten an diesem Tag gelegte Eier als Glück bringend und Unheil abwehrend. Am Palmsonntag bitten die Kinder für gutes Wachstum, indem sie Palmstangen, an denen Bänder, Brezeln und Äpfeln hängen, zur Kirche tragen.

Schweden

In Schweden spielen Frauen eine zentrale Rolle beim Osterfest. Zum einen gibt es den Brauch, dass Frauen, die ihren Mann der Wahl noch erobern wollen, diesen mit Wasser aus einer Quelle bespritzen. Das Osterwasser muss nachts heimlich und schweigend geholt werden. Zudem darf der Auserwählte nur im schlafenden Zustand mit dem Wasser beträufelt werden – dabei sollte er nicht aufwachen. Nur wenn das geschafft ist, gibt es eine glückliche Zukunft für beide.

Zudem verkleiden sich am langen Samstag vor Ostern die Schweden als Osterweiber. Gekleidet in langen Röcken und mit Kopftüchern laufen sie durch die Straßen und betteln an den Türen um Süßigkeiten.

Begrüßt wird das Osterfest laut und bunt mit einem Feuerwerk und viel Lärm. Beim Osterfeuer werden symbolisch die bösen Osterhexen vertrieben.

USA

In den USA wird die traditionelle "Easter Parade" auf der Fifth Avenue in New York zelebriert. Das erinnert ein wenig an einen Karnevalsumzug. Verkleidete Menschen fahren auf mit Blumen geschmückten Wagen durch die Straßen.

Eine witzige Tradition ist das Eierrollen am Weißen Haus in Washington. Um 1810 soll Dolley Madison, die Gattin von Präsident James Madison, auf dem Gelände des Capitols das öffentliche Ostereier-Rollen für Kinder eingeführt haben. Mittlerweile wird am Ostermontag ein Gartenstück zur Spielwiese, auf der unzählige Eier herunterrollen. Jeder, der mitmacht, bekommt als Dankeschön ein vom Präsidenten und seiner Ehefrau signiertes Holzei.

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