Pauschalreisen zählen zu den beliebtesten Reiseangeboten. Kein Wunder: Sie sind praktisch, komfortabel und kosten als Gesamtpaket meistens etwas weniger als Individualreisen. Doch was genau ist eine Pauschalreise eigentlich? Welche Leistungen sind inklusive und wie sind die rechtlichen Regelungen? Das verrät dieser Artikel.

Definition „Pauschalreise“

Eine Pauschalreise steht für eine Reise, bei der ein Reiseveranstalter mehrere Reiseleistungen wie Flug, Hotel, Ausflüge, etc. zu einem einheitlichen Paket- beziehungsweise Gesamtpreis anbietet.

Eine präzise, aber unverbindliche Definition bietet der Artikel 2 der EU-Richtlinie 90/314/EWG vom 13. Juli 1990: "Die im Voraus festgelegte Verbindung von mindestens zwei der folgenden Dienstleistungen, die zu einem Gesamtpreis verkauft oder zum Verkauf angeboten wird, wenn diese Leistung länger als 24 Stunden dauert oder eine Übernachtung einschließt: Beförderung, Unterbringung, andere touristische Dienstleistungen, die nicht Nebenleistungen von Beförderung oder Unterbringung sind und einen beträchtlichen Teil der Gesamtleistung ausmachen."

All Inclusive und Pauschalreise

Oftmals unklar ist der Unterscheid beziehungsweise die Abgrenzung zwischen den Begriffen All Inclusive und Pauschalreise. Wie bereits geklärt, handelt es sich bei einer Pauschalreise um eine Reise, bei der beispielsweise Flug, Hotel und Transfer in einem Gesamtpaket gebucht werden. Das Hotel kann bei einer Pauschalreise dabei mit allen möglichen Verpflegungsarten gebucht werden (z.B. Frühstück, Halbpension, Vollpension oder All Inclusive).

Eine All Inclusive Reise ist somit kein eigenständiges Angebot, sondern eine Hotelleistung (unbegrenztes Essen und Trinken ohne Zusatzkosten), die Teil einer Pauschalreise sein kann.

Rechtliche Regelungen bei Pauschalreisen

Bei Pauschalreisen regelt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) die Ansprüche der Urlauber. Laut §§ 651a ff. BGB kann jemand, der eine Pauschalreise bucht, bestimmte Ansprüche gegenüber dem Reiseveranstalter ableiten. So ist der Veranstalter dazu verpflichtet, dem Kunden einen Reisesicherungsschein auszustellen. Dieses Dokument sichert den Urlauber für den Fall einer Insolvenz des Reiseveranstalters ab.

Zudem regelt das BGB die Ansprüche von Urlaubern zum Beispiel in Bezug auf Reisepreisminderung bei Mängeln (§ 651d), Kündigungsrecht bei nicht abgestellten Mängeln (§ 651e), Schadenersatz (§ 651f) und Reiserücktritt (§ 651i). Wichtig: Ihre Ansprüche gegenüber dem Reiseveranstalter müssen Urlauber innerhalb eines Monats nach dem vertragsgemäßen Ende der Pauschalreise geltend machen.

Vorteile von Pauschalreisen

Kunde überlässt Organisation der Reise dem Reiseveranstalter.

Verantwortung liegt beim Reiseveranstalter.

Pauschalreisen bieten Preisvorteile gegenüber einer individuellen Buchung.

Reisende haben eine bessere rechtliche Absicherung durch Insolvenzschutz (Sicherungsschein) oder Pauschalreiserecht .

Bei gebuchten Rundreisen erlebt der Reisende alle wichtigen Attraktionen, ohne dass er diese vorher in einem zeitaufwändigen Prozess selbst aus Reiseführern oder dem Internet heraussuchen musste.

Bei Pauschalreisen kann man leicht Kontakte knüpfen, da man teilweise in einer Reisegruppe unterwegs ist.

Nachteile von Pauschalreisen

Pauschalreisen sind in der Regel recht unflexibel.

Transfers und Aufenthalte werden im Voraus genau festgelegt.

Kaum oder keine Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung.

Pauschalreisen werden oft für typisch (massen-)touristische Gebiete angeboten; viele Reiseziele sind nicht oder kaum vertreten.

Kurzfristig verfügbare Angebote von Hotels können in der Regel nicht (sofort) an den Kunden weitergegeben werden.

Unverbindliche Flugzeiten und der gesetzlich zulässige kurzfristige Wechsel von Fluggesellschaften (bei Charterflügen).

Pauschalreisende können sich meist nur im Rahmen der reiserechtlichen Bestimmungen gegen Änderungen wehren. Individualreisende befinden sich durch den direkten Beförderungsvertrag mit der Fluggesellschaft in einer rechtlich eindeutigeren Situation.